Neugeborenen-Hörscreening in fünf Schritten
In der Schweiz werden etwa 1 bis 3 von 1.000 Kindern mit einer spracherwerbsrelevanten Hörstörung geboren. Diese Störungen müssen schnell behandelt werden, da sie die Entwicklung des Kindes sonst beeinträchtigen: Untersuchungen haben gezeigt, dass Hörstörungen – vor allem Schwerhörigkeit – im ersten Lebensjahr therapiert werden sollten, damit sich die Sprache altersgerecht entwickeln kann.
Damit die Hörstörung schon früh behandelt werden kann, muss sie aber auch erkannt werden. Und zwar möglichst bald nach der Geburt. Dazu dient das so genannte Neugeborenen-Hörscreening.
Richtiger Zeitpunkt
Die Erstmessung sollte, wenn immer möglich in den ersten zwei bis vier Lebenstagen durchgeführt werden.
Richtiger Test und Testeinstellungen
Aufgrund ihrer Eigenschaften sind TEOAE gegenüber DPOAE bei Neugeborenen-Hörscreenings vorzuziehen. Als Pass-Kriterium (deutlicher Nachweis von TEOAE’s) wird häufig ein SNR von >= 6dB bei drei von fünf halben Oktavbändern im Frequenzbereich von 1-4 kHz referenziert.
Richtige Untersuchungsbedinungen
Die Messung sollte im Schlaf durchgeführt werden – dazu möglichst keine Störgeräusche und Nuckeln während des Screenings.
Auf richtigen Messsondensitz achten
Moderne Screening-Geräte messen den Sondensitz sowie die Abdichtung des Gehörgangs vor und während der Messung. Die Wahl des Ohrstöpsels (Grösse) sowie die Einführung der Sonde in den Gehörgang ist dabei entscheidend.
Richtige Interpretation der Ergebnisse
OAE geben nur Auskunft über die reguläre Funktion der äußeren Haarzellen im Frequenzbereich 1-4 kHz und nicht unmittelbar über die Hörfähigkeit. Das Fehlen von OAE ermöglicht keine genaue Aussage über den Grad einer Hörstörung oder deren Ursache.
Ist das Ergebnis des Hörscreenings auffällig (Refer), ist das Kind noch einmal zu kontrollieren. Das gilt auch dann, wenn der Test nicht aussagekräftig genug war. Reste vom Fruchtwasser im Gehörgang beispielsweise können die Weiterleitung des Schalls leicht beeinträchtigen. Falls auch bei einer Wiederholung keine TEOAE’s nachgewiesen werden können (Refer) ist eine weitergehende Abklärung unbedingt notwendig.Beyond Medical Solutions AG liefert die Geräte von Path Medical mit vorkonfigurierten Tests für verschiedene Screening-Verfahren.